Das Buch des Insiders Albert Pilon legt die Geheimnisse der „Mission Kwasizabantu“ offen
Eine Erweckung ist etwas, wonach Christen sich sehnen und darum beten, die von dem sozialen und spirituellen Niedergang der Kirchen und ihrem Glaubensabfall enttäuscht sind. Eine Erweckung zu erleben, die Nähe zu Gott nicht nur zu spüren sondern ihr gewiss zu sein, das ist im Laufe der Kirchengeschichte manchen Christen zu manchen Zeiten vergönnt gewesen. Schon darüber zu lesen kann für Christen Glück bedeuten. Der Begriff „Erweckung“ kann allerdings auch genutzt werden, um Menschen für sich und seine Kirche oder Gemeinde zu gewinnen, ohne dass eine echte Erweckung dahinter steht. Die sogenannte „ Erweckung unter den Zulus“ von KwaZulu-Natal, die sich die „Mission Kwasizabantu“ in Südafrika und ihre Gründer Erlo und Friedel Stegen auf die Fahne schrieben, war die dauerhafteste Erweckung, die die Welt je erlebt hat. Aber: War sie tatsächlich eine „Erweckung“ im klassischen Sinne oder war sie eine Täuschung? Albert Pilon, ehemals Mitarbeiter der „Mission Kwasizabantu“ (KSB) und Leiter des niederländischen Zweiges der Mission, hat nach seinem Ausscheiden die Geschichte der „Erweckung unter den Zulus“ recherchiert und ein Buch geschrieben. Pilons Untersuchung erstreckt sich über die Zeit von mehr als 45 Jahren, eine Zeit seit 1966. Er hat über Jahre hinweg mit Augenzeugen aller Epochen der Mission gesprochen, mit zahlreichen Ehemaligen von KSB, mit Wissenschaftlern, Theologen und Beobachtern der christlichen Welt in Südafrika – und kennt selbst die Strukturen und Eigenheiten der „Mission Kwasizabantu“ in- und auswendig. Herausgekommen ist dabei ein Buch, das sehr detailliert auf alle Phasen der Entwicklung von KSB eingeht, seine Protagonisten beschreibt und aufgrund der erdrückenden Faktenlage zu einem eindeutigen Resümee kommt.
Die Erweckung von Kwasizabantu wird beschrieben und verglichen, manchmal sogar vor verschiedenen Hintergründen, unter anderem verschiedenen afrikanischen Formen des Christentums, übernatürlichen Phänomenen und traditionellem afrikanischen Religionen, Kwasizabantus eigener “Lehre” und dem Inhalt ihrer Predigten sowie der Kommunikation und Wirkung der christlichen Botschaft. Am wichtigsten ist, dass sie dann anhand der Eigenschaften von Kulten bewertet wird. Pilons Schilderungen sind vollgepackt mit historischen Details aus der Kwasizabantu-Bewegung. Egal aus welcher Perspektive es gelesen wird, ist das Buch eine detaillierte und gründlich recherchierte Beschreibung der „Erweckungsbewegung“ – ob im Hinblick auf die persönliche geistliche Erbauung in der Gewissheit, dass Gott wirklich unter den Zulu-Völkern auf Weise gewirkt hat, oder aus einer kritischen Bewertung der manchmal wilden Behauptungen, die für das, was in Kwasizabantu geschah, aufgestellt wurden.
Es ist genau diese Authentizität, die für den Leser spannend ist – einerseits die Hoffnung, dass es eine echte Erweckung war oder noch ist, und andererseits die extreme Enttäuschung, etwas über Praktiken und Operationen zu erfahren, die die Gnade und Wahrheit der göttlichen Integrität, die man von einer vom Heiligen Geist geschaffenen Erweckung erwarten würde, geradezu auf den Kopf stellen. Pilons Arbeit ist differenziert, engagiert und verständlich beschrieben und bietet einen ernüchternden Blick auf das, was (echte) Erweckung nicht ist. Die Beschreibung gibt einen Einblick in die Bewegung zu ihren Hochphasen, als Menschen über kirchliche, kulturelle, ethnische, konfessionelle und nationale Grenzen hinweg vom Phänomen Kwasizabantu begeistert wurden.
Zweifellos muss die Mission über Jahrzehnte viele Menschen wie eine Art Pfingstbewegung erreicht haben, in der ein Quasi-Supernaturalismus die Menschen davon überzeugen musste, dass Gott am Werk ist. Im Gegensatz dazu offenbart Pilon die unverwechselbaren (und beunruhigenden) kultischen Merkmale innerhalb der Bewegung, sowohl in ihrem Charakter als auch in der Art und Weise, wie vor allem ihre Führung mit Menschen umgegangen ist. Diese Gelegenheiten waren nicht nur zum Nachteil der so behandelten Menschen, sondern auch schädlich für die Integrität der Bewegung . Pilon zögert nicht, das Wort Tyrannei als Beschreibung dafür zu verwenden, wie die Führer der „Mission Kwasizabantu“ mit Menschen umgegangen sind. Das herausragende Verdienst dieses Buches ist die Offenbarung dessen, was nicht echt an dieser „Erweckung“ war und ist.
Das Buch ist vollgepackt mit wertvollen historischen Informationen, die Leser und Forscher für eine südafrikanische missiologische Perspektive im Bereich der Erweckung und/oder ähnlicher religiöser Phänomene interessieren werden. Das Buch ist für jeden interessant, der mit der „Mission Kwasizabantu“ schon zu tun hatte und all jene, die in ihrer Gemeinde auf ehemalige Anhänger von KSB treffen. Es wird auch ein wertvolles informatives Werkzeug für Pastoren sein, die mit pro-Kwasizabantu-Kirchenmitgliedern zurechtkommen müssen, die begierig darauf sein könnten, ihre Gemeinde in eine Satellitengemeinde im Kwasizabantu-Stil zu verwandeln.
Das Buch ist auf dieser Webseite im PDF-Format zu lesen
www.ksb-alert.com/is-this-a-genuine-revival/
– allerdings vorerst nur in englischer Sprache. Gleichwohl haben Interessenten die Möglichkeit, Texte aus dem Buch abschnittsweise selbst ohne großen Aufwand zu übersetzen. Dazu kann im Internet die Adresse des Übersetzers DeepL aufgerufen werden https://www.deepl.com/translator um dann Textabschnitte hineinzukopieren. Die Übersetzungen sind recht gut, einen besseren Übersetzer gibt es im Internet nicht.