Über 25 Jahre haben wir das Missionswerk Kwa Sizabantu (KSB) unterstützt – mit Arbeitsleistung und großen Sachspenden. Dann haben wir uns von KSB getrennt. Wir haben einige unserer Erlebnisse mit der Mission und ihren Verantwortlichen aufgeschrieben, nicht aus Hass oder Missgunst, sondern weil es uns auf dem Herzen liegt, andere zu warnen, sich nicht von den schönen und freundlichen Worten oder auch von den ausgesprochenen Drohungen von den Missionsleitern beeindrucken zu lassen.
Wie es dazu kam, dass sich unsere Zweifel daran mehrten, die Gemeinde gefunden zu haben, die uns geistliches Wachstum bringt, möchten wir hier schildern:
Kinder
An einem Freitag im November 1996 hatte unser Sohn Michael einen schweren Autounfall. Die Ärzte hatten damals wenig Hoffnung. Sein Bauch war ein einziger Blutsee, sie wussten nicht, welches Organ am meisten geschädigt ist. Wir haben damals in Lindach, dem deutschen Zentrum von Kwasizabantu , angerufen und auch die Gideons (Intern. Gideonbund) verständigt. Viele Gideons, die zu diesem Zeitpunkt zur geistlichen Zurüstung in Bad Teinach-Zavelstein weilten, beteten für Michael und für uns. Sie riefen täglich mehrmals an um uns Trost und Mut zu zusprechen. Aus Lindach oder von einem der Verantwortlichen von Kwasizabantu hörten wir nichts.
Am Montag beim CTG stellten die Ärzte überrascht fest, dass Michaels Organe alle unversehrt waren, es war kein Blut mehr da – für die Ärzte und für uns ein Wunder Gottes. Später erfuhren wir, dass in Lindach niemand von dem Unfall Kenntnis erhalten hatte.
Erst Weihnachten bei einer KSB-Freizeit auf Burg Wernfels, als Michael noch nicht wieder laufen konnte, wurden wir von Geschwistern gefragt, was mit ihm los sei. Als wir von dem Unfall berichteten, mussten wir uns den Vorwurf anhören: „Warum habt ihr nichts gesagt, wir hätten für euch gebetet”. Wir schwiegen, denn einzig der damalige deutsche KSB-Leiter Martin Rost (er hat KSB 1999 wegen der sektenhaften Entwicklung verlassen) und Hans Koller, (ehemaliger Schweizer KSB-Leiter, heute für KSB in Rumänien), die wir privat verständigt hatten, waren in dieser Zeit für uns da.
Michael litt schwer unter den Folgen eines vierfachen Beckenbruchs und der Quetschung der Organe sowie einer Einschränkung des Gehörs und der Augen. Er war sehr schwierig, laufend krank und psychisch nicht stabil.
Damals kam dann der Vorschlag von Hans Koller, die Kinder auf die Domino Servite Schule in die Schweiz zu schicken. Ein Probeunterricht Pfingsten 1997 wurde vereinbart. Wir sollten dort bleiben, Klaus sollte an der Unterkellerung des Parkplatzes neben der Halle mitarbeiten und Heike in der Küche helfen. Bereits in der ersten Woche gab es die ersten Schwierigkeiten, Michael erbrach mehrmals das Mittagessen, er wollte nicht so viel und auch nicht alles essen, doch die Teller mussten geleert werden. Uns wurde von Rita Stegen und Christine Eggen empfohlen, Michael nicht mehr von Tisch aufstehen zu lassen, wenn er würgte. Die Empfehlung gipfelte in der Aufforderung, ihn mit dem Kopf in das Erbrochene zu stoßen, wenn er sich übergebe, um ihm diese „Unart auszutreiben”.
Als Friedel Stegen dann vorschlug, den damals 9-jährigen Jungen nach Südafrika in die Schule zu geben, damit er Zucht und Ordnung lernen sollte, war es genug. Beide Kinder fühlten sich nicht wohl, sie wollten heim zu ihren alten Klassenkameraden, und als Urlaub empfanden wir das Leben in Hof Oberkirch nicht. Anstatt mit uns zu beten oder uns zu helfen, war der einzige Vorschlag unseren Sohn, der immer noch nicht gesund war, nach Südafrika zu verfrachten, weg von seiner Familie, um dort den Druck auf ihn zu erhöhen, und um, wie Friedel Stegen sich ausdrückte, unsere Erziehungssünden auszumerzen. Er empfahl uns darüber nachzudenken, ob der Unfall nicht Heikes Schuld gewesen sei, weil sie sich nicht vor den Stegens beugt. (Michael hatte mehrere Geschwüre in Magen und Darm, die zu Hause stationär behandelt wurden – Südafrika hätte er nach Ansicht der Ärzte nicht überlebt) Wir hatten schon vorher Zweifel, ob es richtig ist, unsere Kinder aus der evang. Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg zu nehmen und in der Schweiz in die Schule zu schicken. Unter der Woche arbeiten und jedes Wochenende zwei mal neun Stunden Autobahn in die Schule nach Kaltbrunn – eigentlich wollten wir mehr vom Leben zusammen mit unseren Kindern haben.
Als wir Vreni Sturzenegger und Hans Koller mitteilten, wir würden die Kinder nach den zwei Wochen wieder mit nach Hause nehmen und nicht auf die Schule nach Kaltbrunn schicken, wurden wir zur „Seite genommen”. Kollers gingen mit uns Wandern und Hans machte uns im Namen von Friedel Stegen unmissverständlich klar, dass das der größte Fehler unseres Lebens sei. Barbara, unsere Tochter, sei lernbehindert und trotz des Besuchs der ersten Schulklasse in Deutschland in der Entwicklung weit hinter einem Schweizer Vorschulkind zurück. Sie müsse eine „Sonderbehandlung” bekommen. Wenn wir jetzt unseren Kindern nachgeben würden, hieß es, dann würden wir sie verlieren. Wir seien sind nicht in der Lage sie zu erziehen, spätestens in 5 Jahren werde Michael drogenabhängig und Barbara werde mit 12 Jahren eine Hure sein. Wenn es soweit wäre bräuchten wir nicht glauben, wir könnten dann die Mission um Hilfe bitten. Friedel Stegen habe ihm (Hans Koller) am Telefon die klare Anweisung gegeben: Die Türen für die Schmollkinder auf Sizabantu sind zu, wenn die Schmolls nicht gehorsam dem HERRN sind und sich beugen. Sie allein wüssten, was für unsere Kinder gut ist. Sie würden dann nicht einmal für die Kinder beten. Betroffen von soviel Drohungen fuhren wir heim. Es war unser letzter Urlaub in der Schweiz.
Spenden
Anschließend gab es dann ein paar Mal Probleme, als die schweizer Leitung unter Hans Koller und Annerös Müller versuchte, uns von unserem Standpunkt abzubringen: Wir waren zwar immer bereit Abbrucharbeiten zu vermitteln. (Als Geschäftsführer eines Haustechnikunternehmens war es für uns möglich Aufträge ohne Entgelt für Demotagearbeiten von Küchen, Sanitärzellen, Heizungen, Elektromaterial und auch Ziegel zu akquirieren, die dann für die Missionsaufbauten in der Schweiz und in Rumänien verwendet wurden) Auch verköstigten wir gerne oft bis zu 20 „Ehrenamtliche” und schafften Schlafräume, auch schlossen wir für die rumänischen Geschwister Versicherungen auf unsere Kosten ab, aber alles unter der Einhaltung deutscher Gesetze, die für die Beschäftigung von Arbeitnehmern sehr strenge Auflagen enthalten. Ausländer aus dem östlichen Europa benötigten eine Arbeitserlaubnis, ausgestellt auf die Stadt in der sie arbeiteten, Schulkindern ist es nicht erlaubt während der Schulstunden den Unterricht nicht zu besuchen und zu arbeiten, außerdem gibt es ein Mindestalter für Arbeiten auf dem Bau. Wer dagegen verstößt darf keine Aufträge für Staat oder Stadt mehr ausführen. Daher haben wir nur Rumänen mit deutscher Arbeitserlaubnis und nicht mit Schweizer Besuche-Visum, ausgestellt auf eine Glarner Firma, und keine Schüler der DSS-Schulen während der Schulzeit und nicht unter 16 Jahren arbeiten lassen. Diese Konsequenz wurde uns als Zweifel an der Mission, als Ungehorsam gegen die Stegens ausgelegt.
Im Oktober 1998 war das Sizabantu-Team bei uns zu Vorträgen in Nürnberg. Die Dienste fanden wie immer in der Jakobskirche zu Nürnberg statt.
An diesem Abend gab eine Dame, die sonst nicht zu KSB gehörte, Friedel Stegen einen Umschlag mit ihrer Adresse und einem Geldbetrag von DM 500. Als sie zum Jahreswechsel keine Spendenquittung bekommen hatte, wandte sie sich an uns, wir versprachen ihr, uns in Lindach zu erkundigen. Von Georg Grau und Norbert Ziegler bekamen wir die Auskunft, das müsse die Mission in Südafrika tun, da das Geld Friedel Stegen bekommen habe. Mit Spendenquittungen aus Südafrika hatten wir schon schlechte Erfahrungen gemacht. (wir hatten 1991 Fränzi Stegen DM 5000 gegeben und trotz mindestens 10 Nachfragen nie eine Spendenquittung erhalten – heute wissen wir warum: das Geld bekam Friedel Stegen dafür, dass wir in seinem Haus wohnten für Kost und Logis. (Für das Haupthaus und die Rundhütten auf dem KSB-Gelände heißt die Firma Bed und Breakfast – sie stand sogar im Tourismusführer von Natal) Trotzdem schickten wir ein Schreiben an Kathrin Schlencker, die damals in der Verwaltung von KSB in Südafrika hierfür zuständig war. Es blieb unbeantwortet.
Unterdessen hatte sich auch der Pfarrer der Jakobskirche an uns gewandt, doch bitte für die Spendenquittung zu sorgen. Im Februar fuhr Klaus an einem Donnerstag nach Kaltbrunn, da einiges wegen den Transporten nach Rumänien zu klären war und er sich am Freitag mit Ferny Jaegle, dem KSB-Leiter Frankreich in Genf treffen wollte, um ein Haus für die Mission in Frankreich zu besichtigen. Als Versorgungsingenieur und dauernd auf dem Bau tätig, wurde er immer für solche Aufgaben herangezogen. Auf der Autofahrt bat Klaus Ferny, doch dafür zu sorgen, dass die Dame ihre Spendenquittung bekommt. Ferny sagte dazu nur, „ich bin für Frankreich zuständig und wenn Onkel Friedel Geld bekommt, dann ist das sein Geld”. Klaus fragte Ferny, ob wirklich wegen so einer Lappalie die Mission in Misskredit gebracht werden soll? Darauf bekam er keine Antwort. Als Klaus am Freitagabend nach 12 Uhr nachts in Kaltbrunn ankam, wurde er in das Büro von Hans Koller zitiert. Dort brach das „hohe Gericht” über ihn herein, was er sich erlauben würde, an der Mission zu zweifeln. Wollen wir denn den Weg mit dem HERRN nicht mehr gehen, wir können doch nicht an Onkel Friedel und seinem Tun herumkritisieren und an ihm zweifeln – so sinngemäß die Aussagen Kollers. Klaus war sehr aufgebracht und klärte Hans Koller darüber auf, was das Wort „gemeinnützig” heiße, und was er, Klaus, unter Ehrlichkeit und dem Gebot, du sollst nicht stehlen, verstehen würde. Wenn am nächsten Tag nicht die Hochzeit von Christine Knoch und Urs Hunziker gewesen wäre, wäre Klaus an diesem Abend noch heimgefahren. Allerdings blieben wir (unsere Mutter und ich waren am Samstag morgen nachgefahren) nicht über Nacht, sondern verließen die Hochzeitsfeier mit unserer Mutter nach dem Abendessen.
6 Wochen später bekam die Frau endlich eine Spendenquittung aus Lindach.
Hochzeit von Evi und Friedrich Stecher
Wir wunderten uns, als Evi uns mitteilte, sie wolle in der freien evang. Gemeinde in Nürnberg heiraten, doch halfen wir ihr als Hauskreis gerne bei den Vorbereitungen. Bei der Trauung fiel uns auf, dass nur wenige aus Lindach da waren und niemand von den KSB-Leitern. Doch fröhlich feierten wir die Hochzeit und versuchten mit einem Schwarzen, der kaum Englisch und kein Wort Deutsch sprach, gute Tischgemeinschaft zu haben. Am Montag darauf wurde Heike von einer Schwester, die mit einem zu dem Zeitpunkt leitenden Bruder in Lindach verheiratet war, angerufen, und die erzählte, dass es am Sonntag nach dem Dienst in Lindach eine Brüderversammlung mit Friedel Stegen gegeben hat, deren einziges Thema wir waren. Wir wären von der Mission abgefallen, hätten uns mit Barney Mabaso verbrüdert, dem Leiter der einstigen KSB-Gemeinde in Tugela Ferry, die inzwischen mit allen Mitgliedern aus KSB ausgetreten war. Weiter hieß es, wir wären auf der Hochzeit von Friedrich Stecher gewesen, einem Feind der Mission, hätten uns die ganze Zeit mit einem Schwarzen aus Tugela Ferry unterhalten, und deshalb wären wir ausgeschlossen worden. Wir dürften nicht mehr auf Freizeiten kommen, und es soll in der Gemeinde verkündet werden, dass wir des Satans sind.
Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir überhaupt nichts von einer Absplitterung von Tugela Ferry, die Trennung war uns unbekannt und in diesem Fall auch egal; wir wären auch auf die Hochzeit gegangen, wenn wir ein Verbot bekommen hätten. Evi gehört bei uns seit Jahren zur Familie, sie ist für uns eine Schwester und auch Friedrich kannten wir schon lange.
Nach dieser Mitteilung der Schwester erwarteten wir eigentlich, dass von KSB irgend jemand offiziell mit uns Kontakt aufnehmen würde – doch nichts geschah. Außer dass die internen Rundbriefe und Einladungen, die Klaus als KSB-Offizieller für Nordbayern bekommen hatte, wegblieben. Allerdings kamen in unseren Hauskreis weiterhin Norbert Ziegler, Georg Grau und Waltraud Müller. Auch Peter Töpfer übernachtete bei uns, als er ein Quartier in Franken benötigte. Angesprochen wurde das Thema nie. Da wir noch Familienangehörige und Mitglieder im Hauskreis hatten, die sich zu KSB gehörig fühlten, schwiegen wir.
Absage der Kirche für den Vortrag von Erlo Stegen
In diesen Trubel fiel auch noch die Mitteilung des Pfarrers von der Nürnberger Jakobskirche, dass der seit einen Jahr vereinbarte Termin für Erlo Stegen vom Kirchenvorstand abgesagt worden ist. Als Grund wurden der Ärger mit der Spendenquittung und Berichte in der Presse und im Internet genannt, die uns zu diesem Zeitpunkt absolut unbekannt waren.
Wir teilten das so in Lindach mit, der einzige Kommentar uns gegenüber war, „wir suchen einen anderen Raum”. Aber wie so oft haben Wände Ohren, und noch bevor es zu dem Vortrag kam, der dann in Ansbach stattfand, hörten wir wieder von Freunden aus Lindach, was uns zeigte, dass die Gemeinde dort nie über unseren Rausschmiss informiert worden war: „Man ist ziemlich sauer auf Euch, ihr, die Schmolls, seid an allem Schuld, anstatt der Frau das Geld zu erstatten, pocht ihr erst auf eine Spendenquittung, und jetzt seid ihr zu geizig einen Saal zu mieten. In euch wohnt nicht mehr der Geist Gottes.” Irgendwie hatte man uns intern zwar „rausgeschmissen”, aber wenn es ums Zahlen für die Mission ging, waren wir scheinbar wieder gut genug, oder sie benötigten einen offiziellen Sündenbock, so war unser Gefühl. Allerdings waren wir nicht böse wegen der Absage, wir hatten uns sowieso schon überlegt, wie es werden sollte, das ganze Team um Erlo und Friedel Stegen, nach allem was vorgefallen war, zwei Tage in unserem Haus zu haben und zu verköstigen. Eigentlich waren wir ja über die Absage der Gemeinde erleichtert.
Wir überlegten, was zu tun sei, und gingen ins Gebet. Uns war damals klar, wir fahren auf den Vortrag und bitten Gott um die Erkenntnis, ob es noch einen Weg für uns mit KSB gibt. Wir wollten die Vorfälle endlich bereinigt wissen.
Wir saßen in dem Vortrag, vor uns ein Journalist, der sich Notizen machte, Heike las die Notizen. „55 Minuten Sünde und 5 Minuten Erlösung” stand da auf seinem Block. Der Journalist hatte scheinbar erkannt, was uns in diesem Moment ganz klar vor Augen stand: für KSB sind alle Sünder, wir sollen durch Sünde klein und kleinlaut gehalten werden, abhängig von Stegens, über die Erlösung durch den Tod von Jesus Christus für die Vergebung der Sünden, darüber spricht man bei KSB möglichst wenig, bedeutet es doch Machtverlust.
Da wir in dem Vortragssaal an einer Stelle saßen , an der alle auf dem Weg nach draußen an uns vorbei gehen mussten, erlebten wir einen besonderen Moment, als alle KSB-Verantwortlichen, die Stegens, Koller, Grau, Jägle und wie sie alle heißen, an uns vorbeiliefen, wir aber wie Luft für sie waren. Sie schlugen Haken wie Hasen, nur um nicht mit uns reden zu müssen.
Damit war für uns alles klar, wir hatten die Antwort auf unsere Gebete: sie wollten keine Klärung, man hatte mit uns abgeschlossen.
Klar, bei uns hatten sich über die Jahre Zweifel angehäuft, doch mit so einem Verhalten des Hasses und der Unversöhnlichkeit hatten wir nicht gerechnet. Aber dadurch zeigten sie ganz klar, es ist nicht die Liebe Gottes, die in diesen Menschen wohnt. Heute sind wir froh, dass uns der HERR dies damals so deutlich gezeigt hat.
Hans Koller hat sich bei uns im Herbst 2003 für diese Vorfälle entschuldigt, wir haben diese Entschuldigung angenommen und sind ihm heute auch nicht mehr gram, wir haben ihm geglaubt, dass er diese Dinge getan hat, weil er sie zu diesem Zeitpunkt für richtig hielt und die Anweisungen dazu aus Südafrika bekommen hat, wie er damals auch zu seiner Rechtfertigung sagte.
Wir haben unsere Lebenseinstellung, den Geboten des HERRN zu folgen, nicht geändert, wir streben immer noch danach mit dem HERRN den Weg zu gehen, unser Bibelkreis besteht weiter, da sich auch die anderen Familien in Nürnberg von KSB getrennt haben, unsere Kinder sind auf dem rechten Weg geblieben. Sie sind heute 17 und 19, haben beide ihr Abitur und werden ab Herbst Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften studieren. Sie gehen in den CVJM, in den Posaunenchor und in die Gemeinde. Sie rauchen nicht, sie trinken nicht und sie wissen um die Reinheit vor der Ehe und wollen diesen Weg gehen – und das ohne psychischen und seelsorgerlichen Druck.
Das Jahr 2000 war für uns kein Ende, sondern ein Neuanfang. 2006 erfuhren wir erstmals durch Freunde von der Internetseite von KSB-Aussteigern. Durch Gottes weisen Rat und den unserer Bank stießen wir auf einen Artikel einer südafrikanischen Finanzzeitung, die uns nochmals, dieses Mal überdeutlich zeigte, was hinter KSB wirklich steckt und das man uns bei der Diamanten-Minengeschichte damals nur belogen hat. Bei einem Gespräch mit Friedel Stegen im April 2006 bemerkten wir, dass sich nichts geändert hat. Außer Lügen und einer Drohung, schriftlich durch einen Rechtsanwalt mitgeteilt, dass wir bei Veröffentlichung der gesammelten Wirtschaftsdaten und der Ermittlungen über das, was damals wirklich mit der Mine geschah, mit Schadensersatzklagen rechnen müssen, war das Gespräch unergiebig.
Allerdings haben uns die Recherchen einer Wirtschaftsdetektei endgültig die Augen geöffnet. Wir waren entsetzt als wir die Ausmaße des Firmenimperiums der Stegens und einiger Gefolgsleute erfuhren, welches sie unter anderem mit den Spenden der Europäer geschaffen haben. Im Moment ist die juristische Prüfung der Minengeschichte und das damit verbundene „finanzielle Wachstum” vom Familienclan Stegen noch nicht abgeschlossen. Inwieweit wir die Daten und in welcher Form veröffentlichen, ist noch nicht abgeklärt.
August 2007