KwaSizabantu hat seinen Missbrauchsopfern immer noch nichts zu sagen, außer: Alles Lüge!
Von Jens Nissen
Eine Vorbemerkung.
Zum ersten Mal seit 50 Jahren trauen sich jetzt Opfer von physischem, psychischem und sexuellem Missbrauch durch die Mission KwaSizabantu vor Kameras und Mikrofone und berichten von ihrem Schicksal. Ein Millionenpublikum in Südafrika verfolgt im Herbst 2020 gebannt und schockiert Artikelserien, Podcasts und Videos des Internetportals News 24 über haarsträubende Machenschaften der „Mission des Horrors“, wie sie N24 nennt. Die Sekte KwaSizabantu, schon seit Jahrzehnten immer wieder mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert, gerät unter starken Druck, weil die neuesten Zeugenaussagen nicht nur so schwerwiegend sondern weil sie, online auf Video, für jeden sichtbar absolut authentisch sind. Immer wieder sind es Frauen, die von der Hölle auf der Mission berichten, auf der sie vergewaltigt oder sexuell missbraucht und dafür von der Missionsleitung auch noch als Huren oder die Schuldigen an den Vorfällen beschimpft worden sind. Frage: Brechen Frauen, die zum Teil nach vielen Jahren über solche furchtbaren Erlebnisse berichten, in Tränen aus oder bekommen Weinkrämpfe, wenn ihre Geschichte erfunden, also gelogen ist? Fehlt Frauen die Glaubwürdigkeit, nur weil sie sexuellen Missbrauch an sich und Vergewaltigung als einen Makel empfinden und es dennoch wagen, mit diesem vermeintlichen Makel und ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen? Sind sie notorische Lügner, weil sie von den Predigern der Mission KwaSizabantu immer hörten, dass sie selbst schuld daran sind wenn sie vergewaltigt oder sexuell missbraucht werden – und nach dieser Logik KwaSizabantu absolut unschuldig sein muss?
Eine Zwischenbemerkung.
An zwei Tagen vor der nun vorliegenden Erklärung von KwaSizabantu zu den schweren Vorwürfen erhielt der Autor dieser Zeilen zwei Anrufe. Von zwei Frauen. Eine Ende 30, eine Anfang 20. Beide ehemalige Anhänger von KSB. Beide aus Deutschland. Wir nennen sie hier E. und A.
E. berichtete, wie sie im Alter von 8 bis 16 von ihrem Onkel mehrmals sexuell belästigt wurde. Als sie es ihren Eltern berichtete, wurde ihr vorgeworfen wilde Fantasien zu entwickeln. Die Vorwürfe wurden nicht geprüft, sie konnten in den Augen der Eltern nicht stimmen. Für das Mädchen war es ein Schock, noch heute leidet sie unter dem damaligen Misstrauen der Eltern – und den Vorfällen mit dem Onkel. Jahre später, der Onkel war längst verheiratet, wurde dieser krank. Wie bei KSB üblich, betrachtete er seine Krankheit als Strafe für eine nicht vor einem Seelsorger bekannte Sünde, für die er sich nicht entschuldigt hatte. Da fiel ihm ein, dass da noch etwas mit der Nichte war. Er schrieb einen Brief an seinen Bruder, den Vater des Mädchens und bat um Entschuldigung. Nicht bei dem Mädchen! Bei dem Vater. Der unterrichtete seine Tochter per Telefon von dem Brief, verlor aber kein Wort darüber, dass er und seine Frau die Tochter als Lügnerin dahin gestellt hatte, als sie von den Übergriffen berichtet hatte. Als sie später die Mission verließ, wurde sie von ihrer Seelsorgerin verflucht: „Jetzt gehörst du ins Reich des Teufels“.
A. berichtete von ihren Erlebnissen mit den Leitern der Mission KwaSizabantu, Erlo und Friedel Stegen. Friedel Stegen, konnte sie genau erinnern, hatte bei einer „Predigt“ über Kleidung referiert und zu der Behauptung verstiegen, „Frauen sind selbst schuld, wenn sie vergewaltigt werden“. Es war der Satz, nach dem das Mädchen im Alter von 15 beschloss, der Mission KwaSizabantu den Rücken zu kehren. Als Erlo Stegen davon erfuhr, griff er zum Telefon und rief sie aus Südafrika an. Er teilte ihr mit: „Wenn du die Mission verlässt, wird Gott dich verfluchen“.
Frage: Lügen all diese Frauen in Südafrika und Europa? Erfinden sie einfach Geschichten weil ihnen gerade danach ist? Müsste nicht der Verstand sagen, dass an so vielen, so schweren, mit so viel sichtbarem und nachfühlbarem Schmerz vorgebrachten Klagen etwas dran sein muss? Oder sind sie so wenig vertrauenswürdig, dass diese angeblich so christliche Mission ihnen in einer Erklärung zu den neuesten, nun in Afrika vor ein Millionenpublikum gebrachten Vorwürfen entgegen halten darf, sie würden „eine Verleumdungskampagne führen und das mit einer „ niederträchtigen Taktik der Diffamierung“? Seit Jahrzehnten die gleichen Vorwürfe über Missbrauch, Vergewaltigung, psychische Manipulation, physische Gewalt, finanzielle Ausbeutung, –alles ist erfunden, Lüge, „niederträchtige Taktik der Diffamierung“?
Eine abschließende Bemerkung:
Bevor hier die Presseerklärung von KwaSizbantu folgt, noch etwas. Hinweise darauf, welche und wie viele gute Taten vollbracht werden, sind kein Beweis dafür, dass es Missbrauch nicht gab. Hinweise darauf, dass viele Pfarrer aus aller Welt zu Konferenzen auf KwaSizabantu angereist sind und dort gesprochen haben bedeuten nicht, dass hinter den Kulissen der Mission nicht furchtbare Dinge geschehen sind. Zu behaupten, KSB sei keine Sekte ist kein Beweis dafür, dass KSB keine Sekte ist. Die Versicherung, KwaSizabantu habe noch nie um Geld gebeten ist eine Behauptung, die aber sexuellen Missbrauch und kriminelle finanzielle Abenteuer nicht ausschließt. Die Versicherung, die Leitung KwaSizabantus nehme ihre Verantwortung auch in finanziellen Angelegenheiten ernst, bedeutet nicht, dass nicht Millionen gestohlen wurden – jeder Bankräuber nimmt finanzielle Angelegenheiten ernst. Der Hinweis darauf, dass schwarze Südafrikaner womöglich unter den Folgen der Presseberichterstattung über KwaSizabantu leiden könnten, ist der Versuch die immer wieder bei Missständen in Südafrika gezogene Rassismuskarte auf den Tisch zu legen anstatt den Grund der Berichterstattung zu beachten – Vergewaltigung, Missbrauch, Verstöße gegen Menschenrechte, Gewalt, zusammengefasst: Verbrechen. Und schließlich erklärt die Mission, die „angeblichen“ Opfer hätten „Gerechtigkeit durch das Justizsystem suchen“ sollen. KSB schreibt von der, „Tatsache, dass diese Anschuldigungen nie zu den Behörden gebracht wurden“ und fragt: „ Warum nicht?“. Dazu passt die eidesstattliche Erklärung eines ehemaligen Mitarbeiters der Mission, der dem engeren Führungskreis unmittelbar nahe stand. Darin heißt es:
„Dieser Kult benutzte wie immer die Polizeistationen von Kranskop und Greytown, um Missetaten und Verbrechen unter Beteiligung der Mitglieder des Kultes zu decken. Einige, wie der verstorbene Brig Chonco, waren prominente Mitglieder des Kultes. Derzeit, soweit ich weiß, hat der Station Commander bei Kranskop SAP eine Liebesbeziehung mit Jeffrey Newlands.“
Das bedeutet: Die Führung von KwaSizabantu konnte mit den Menschen auf der Mission machen was sie wollte – ihre Opfer hatten keine Chance gegen sie und eine korrupte, untätige Polizei. Die Opfer saßen in der Falle. Niemand wollte und konnte ihnen helfen. Erlo Stegen und Co. wussten das.
Hier nun die Presseerklärung von KwaSizabantu, von niemandem unterzeichnet, ohne Hinweis auf den Verfasser. Sie ist ein Dokument des Zynismus.
Der bösartige Angriff auf die KwaSizabantu-Mission ist schockierend. Diese Medienexplosion soll Gerüchte verbreiten und die humanitäre und spirituelle Arbeit dieser christlichen Mission zerstören. Entgegen ihren Behauptungen sind wir keine Sekte, wir sind keine Sekte und wir sind nicht exklusiv. Die KwaSizabantu-Mission ist eine evangelikale Organisation der Mitte des Weges mit völliger Offenheit gegenüber anderen Kirchen und Organisationen. Während ihres gesamten Bestehens hat die KwaSizabantu-Mission Pfarrer verschiedener Konfessionen und Hintergründe zu den Pfarrerkonferenzen und zum Radiosender eingeladen, um zu predigen und Gemeinschaft zu pflegen, was darauf hindeutet, dass KSB nicht glaubt, dass es allein das ausschließliche Eigentum an der Wahrheit besitzt. Die doktrinäre Grundlage und die religiösen Überzeugungen der Mission beruhen auf der Bibel und den klassischen Bekenntnissen der Kirche. Hunderttausende von Menschen haben die KwaSizabantu-Mission besucht und erhielten seit über 50 Jahren auf eigene Kosten Unterstützung und Hilfe. Niemand wurde jemals gezwungen, dort zu bleiben. Seit ihrer Gründung wurden noch nie kirchliche Sammlungen von der Mission angefordert, und weder Besucher noch Amtsinhaber wurden um Geld gebeten. Bis heute (seit 2013) sind über 18 500 Jugendliche in die Mission geströmt, um im Rahmen desCYPSA -Restaurierungsprogramms kostenlos Hilfe zu erhalten. Die Projekte der Mission (darunter aQuellé und Emseni Farming) wurden gegründet, um die verschiedenen Gemeinden finanziell zu unterstützen, und die Mission ist überzeugt, dass weder sie noch die mit ihr verbundenen Unternehmen finanzielle Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit den Geldwäschevorwürfen begangen haben. Die Leitung der Mission nimmt ihre Verantwortung und finanziellen Angelegenheiten ernst und hat nichts zu verbergen. Wenn die EXODUS-Artikel die wesentliche Arbeit der Mission untergraben, werden die schwarzen Südafrikaner darunter leiden. Junge Menschen, die wegen sozialer Missstände kämpfen, werden den Nutzen der kostenlosen Dienstleistungen der Mission verlieren, und diejenigen, die die gegenwärtige Verleumdungskampagne führen, haben auf die niederträchtige Taktik der Verleumdung und Diffamierung zurückgegriffen. Diejenigen, die solch schreckliche Anschuldigungen gegen die Mission erheben, können die normalen gesetzlichen Verfahren befolgen. Diejenigen, gegen die “angeblich” verstoßen wurde, sollten Gerechtigkeit durch das Justizsystem suchen. Die Tatsache, dass diese Anschuldigungen nie zu den Behörden gebracht wurden, wirft die Frage auf: Warum nicht? Warum haben die so genannten Opfer nicht das getan, was das Gesetz verlangt? Die Mission wurde gegründet, um einer zerrütteten südafrikanischen Gesellschaft Hoffnung und Heilung, Frieden und Wiederherstellung zu bringen, und sie hat sich verpflichtet, dies auch weiterhin zu tun.
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