Natal Witness, 5.2.2000
Einer der Leiter der Kwasizabantu Mission in Kranskop – die sich im Zentrum eines Sturmes von Anschuldigungen wegen Mißbrauchs befindet – wurde betrogen, so daß er Millionen von Rand von gläubigen Christen in eine Diamantenminengesellschaft investierte, die sich in den späten 80ern als Flop herausstellte.
Hunderte von gläubigen Christen in Südafrika und Europa verloren Millionen, nachdem sie in die außerhalb von Kimberley gelegene Diamantenmine investiert hatten. Diese Mine war eine kunstvolle Finte, die all ihre Investoren betrog, einschließlich Friedel Stegen, den Bruder von Kwasizabantu-Leiter Erlo Stegen.
Trotz der Zusicherungen, die Mine würde innerhalb weniger Monate der Investitionen eine Aktiengesellschaft werden, deckte die Mine – die Klipdam genannt wurde und zur Montrose Mining Holdinggesellschaft gehörte – nicht ihre Kosten, und die Investoren verloren einen Großteil ihres Geldes. Zu dieser Zeit wurde die Besorgnis darüber ausgesprochen, daß man von Friedel Stegen keine eindeutige Erklärung dafür bekam, man vertraute ihm als „Mann Gottes”.
Obwohl in Europa ein Treffen mit zweifelnden Investoren einberufen wurde, hörte man doch, daß diese völlig unzufrieden verblieben.
Dies ist die letzte Wendung in der Enthüllungsgeschichte der Mission, die in den letzten fünf Jahren national und international hunderte von Mitgliedern verloren hat.
Trotz mehrerer Versuche seitens des „Witness”, eine Antwort von Stegen zu bekommen, lag bei Drucklegung noch keine Antwort eines Missionssprechers vor.
Die Mission hat Zweigstellen in sechs Ländern in Westeuropa und in Australien, aber die meisten Verlierer in der Minen-Angelegenheit kamen aus Südafrika, Deutschland und der Schweiz.
Es entsteht ein Bild von sowohl lokal als auch international gemachten Schulden und von desillusionierten Mitgliedern der Mission, die das Geschäftsgebaren hinterfragen.
Einer Person zufolge, die der Mission einst nahe stand, war die Diamantenmine „ein Desaster, ein totaler Flop”.
Die Quelle sagte diese Woche, daß die Investoren von Stegen keine Empfangsbestätigungen für ihr Geld bekamen.
„Er war ein Gott nahestehender Mann und deshalb kam der Handel von Gott, und so konnte man ihm das Geld geben”.
Wie verlautet wurde Stegen Direktor der Mine, bevor er merkte, daß er in eine Finte verwickelt war.
„Statt vor allen Christen aufzustehen und zu sagen, ‚wir haben es verpfuscht’, blieb er still und es wurde vertuscht.”
Aus einer anderen Quelle erfuhren wir, daß Stegen gegen Ende der 80er durch Europa fuhr, in der Versammlung der Missions”freunde” Werbung für das Geschäft mit der Diamantenmine machte und danach Geld dafür einsammelte.
„Er versprach ihnen 30 % Gewinn auf ihr Geld. Einigen wurden sogar 100 % versprochen. Viele Menschen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich investierten in die Diamantenmine.”
Schon 1988 und 1989 berichtete das Wirtschaftsmagazin „Finansies & Tegniek” über die fragwürdigen geschäftlichen Aktivitäten des Johannesburger Börsenmaklers Zirk Engelbrecht, der für das Montrose Minenunternehmen verantwortlich war.
Das Magazin merkte an, daß er daran beteiligt gewesen war, Aktien von einer ganzen Reihe von nicht aufgeführten Firmen ohne Vermögen an ungebildete Kleinanleger zu verkaufen, die daraufhin all ihr Geld verloren. Seine Aktivitäten mit solchen gescheiterten Firmen wie Jewellers Club, der Coffee Corporation und der Silver Corporation waren weithin bekannt, trotzdem scheint er keine Mühe gehabt zu haben, die Öffentlichkeit dafür zu gewinnen, noch-einmal 100 Millionen Rand oder so in eine neue Reihe von Gesellschaften zu stecken, wie zum Beispiel „The House of Investments”, „Montrose Mining” und „Multigold”.
„Er scheint die Kunst perfektioniert zu haben, solche Aktien einem leichtgläubigen Publikum zu verkaufen,” beobachtete das Magazin im Juni 1990.
Einer der Tricks von Engelbrecht war – der Publikation zufolge – Firmenaktien für den Bruchteil eines Cents an sich selbst auszugeben, und sie dann der Öffentlichkeit für einen Rand pro Aktie oder mehr zu verkaufen.
Während die Investoren dachten, sie hätten 50 Millionen Rand in Montrose Mining investiert, war das Ergebnis dieses Geschäftsgebarens, daß nur ein kleiner Teil Klipdam erreichte und daß in den zwei Jahren von 1988 bis 1990, solange die Gesellschaft existierte, nur wenige Entwicklungsschritte stattfanden. Die Gesellschaft legte nie Jahresberichte vor.
Finansies & Tegniek benannte eine Gemeinschaft, die insbesondere Ziel der Makler geworden war: „Eine kleine Gemeinde, Kranskop im nördlichen KZN, wurde in der Tat von Engelbrecht plattgemacht, mit der Unterstützung des wohlhabenden Farmers Friedel Heinrich Stegen”, berichtet das Blatt.
„Herr Stegen kaufte mehr als vier Millionen Aktien für sich selbst und 800.000 für seinen Sohn. Farmarbeiter investierten auch und sogar eine örtliche Missionsstation ist jetzt mit 1,2 Millionen Aktien mit drin”.
Stegen wurde zum Direktor von „House of Investments” ernannt. Engelbrecht war nicht selbst Direktor, weil er offiziell ein unrehabilitierter Zahlungsunfähiger war.
Bis Juni 1990 versuchte Stegen verzweifelt, Kontrolle über Montrose Minig zu übernehmen, damit die Arbeit in der Mine beginnen konnte. F & T notierte: „Die Tatsache, daß Herr Stegen zu diesem Zeitpunkt selbst nur bereit ist 400.000 Rand für die Gesellschaft zu bieten, ist keine gutes Zeichen für die Kleinanleger .”
Im November des Jahres ging die Gesellschaft in Liquidation.
„ Sie machten Friedel Stegen zum Direktor und zahlten ihm eine riesige Provision, damit er nach Europa fahren und Geld sammeln könnte – und so tat er das,” sagt eine Quelle, die der Kranskop-Mission nahesteht. „Als er merkte, was los war, ging er vor Gericht – er war für die Liquidation der Mine verantwortlich. Aber alles war schon verloren.”
„Die Tragödie war, daß die Rentenkasse der Missionsarbeiter in dieses Geschäft gesteckt wurde” sagte die Quelle.